Euphelia ist begeistert von diesem großen Mond, der da auf ihren Tisch herein leuchtet. Nun versteht sie auch, warum Conny schon heute nachmittag die Decke ausrollte und sich gemütlich hinkuschelte mit ihrem Buch. Vollmond. Euphelia und die Großeule waren die einzigen Zuhörer. Conny hatte sich ein Buch ausgesucht, mit dem sie in ihre Heimatstadt und nach Hiddensee verreisen konnte. Judith Kern, Der Tanz der Kraniche. Achja! Torsten hatte vorher noch versucht, die Fähre zu buchen. Leider fehlten ihm die passenden Münzen. So wurde ganz schnell aus dem Ferngespräch ein Selbstgespräch. Wie toll, daß sie nun aufrecht steht, die Magentatelefonzelle. Es ist eine Riesenfreude und ein schöner nächster Erfolg für den Literaturpark Groß Breesen. Um 5.53 Uhr ist der Mond in dieser Nacht am vollsten. Ob Conny es wohl schafft, bis dahin zu lesen? Wäre ja mal wieder ein kleines Abenteuer. Lesen bis die Wimpern klimpern. Für alle anderen, die heute Nacht als Werwolf unterwegs sind oder als Wesen der Anderswelt, wünscht Euphelia viel Spaß und gutes Gelingen. Man sieht sich!
Schlagwort: Literaturien
Euphelia nimmt gerade einen tiefen Zug aus ihrem Faß gleich hinter der BuchBar wo auch das Buddelbuch sich schreibt. Sie denkt noch darüber nach, was wohl Conny so verstehen mag unter dem Ruf nach spannend! nach Aktion! nach bereit sein! Da geht es auch schon los und zwar in windiger Eile. Schau Dir das an, meint Conny wie im Selbstgespräch, das mußt Du gesehen haben. Das geht so doch nicht! Kurzerhand läuft Conny nun zurück nach Eulenhausen. Euphelia hat noch so gar keinen Plan, ist Conny nun total verpeilt? Was soll das alles hier? Doch als sie, ganz außer Puste wegen des Laufschrittes, weit entfernt, hinter dem Wagon auf dem großen brachen Feld sieht, wie Torsten sich quält, da versteht sie allmählich den Unmut von Conny. Bereitschaft und Loslegen und spannend ist ja gut und schön, doch genau jetzt hat Conny echt Angst um ihren Groten. Das hält er doch nicht durch, brummelt sie vor sich hin. Quer über das Feld ist ihr Ruf zu hören, laut und klar und kurz und ohne Widerspruch zu dulden. „HÖR AUF!“ Euphelia ist sich nicht sicher, ob sie Conny so schon einmal erlebt hat. Dichter bei ihm angekommen, etwas leiser und noch nicht viel milder tippt sie sich mit dem Zeigefinger an die Stirn und fragt ihren Groten mit so einem Zischen in der Stimme „Aber sonst ist alles okay, oder?“ Der weiß nicht wirklich, was er darauf antworten soll. Er hat es gut gemeint. Das Feld muß gemäht werden, haben sie gemeinsam beschlossen, damit man die Struktur der Fläche zum ersten Mal überhaupt einschätzen kann. Sein Freischneider für den Gutspark gibt hier den Geist auf, wenn er die Beschaffenheit dieses alten Geflechtes bloß anschaut. Sein Rasentrecker müßte geländegängige Jeep-Eigenschaften haben, wenn er diesen Unebenheiten und unbekannten Huckeln gewachsen sein sollte. Also holte sich Torsten die uralte Sense aus dem Stall und legte los. Ja, nun ja, so ist er, das hat sie gewußt, als sie ihn geheiratet hat. Doch seid mal ehrlich, diese Fläche ist zu groß für eine alte Sense und für einen also, für einen nicht mehr so ganz jungen Mann.
Inzwischen haben beide gemeinsam telefoniert und recherchiert. Sie können zeitnah einen Freischneider bekommen, der auch in der Forst genutzt wird, der sie dann sogar durch die verwilderten Brombeeren und Büsche schneidet.
Der Haken dabei ist: Conny und Torsten brauchen Eure Hilfe. Sie werden dieses Gerät für Eulenhausen anschaffen, also für den Förderverein Literaturpark e.V. , so ist es mit dem Vorstand besprochen worden. Doch der Verein hat noch kein Geld.
Bitte, helft Ihr uns?
Es bedarf einer Summe von knapp 1500,00 Euro. Dann ist der leistungsstarke Freischneider mit Zubehör komplett bezahlt. Wenn viele ein bißchen spenden, ist es vielleicht möglich und tut niemandem weh. Wir möchten durch die Büsche und Brombeeren, bevor sie noch mehr bewohnt sind. Rasches Handeln hatte Torsten bei aller Übertreibung also richtig verstanden.
Deshalb bittet Conny heute um Mithilfe. Wer sie kennt, weiß, wie schwer ihr ein solcher Weg fällt. Doch vielleicht freut Ihr Euch alle darüber, mit eingebunden zu sein in die Entwicklung von Eulenhausen. Bald, so hofft Conny aus tiefster Seele, können alle gemeinsam lachen, arbeiten, am Feuer sitzen und die zauberhafte Natur an diesem herrlichen Ort genießen. Dies soll der Anfang sein. Schön, wenn Ihr Lust habt, dabei zu sein.
www.literaturpark-grossbreesen.de
Vereinskonto: Förderverein Literaturpark Groß Breesen e.V. | IBAN: DE41 1305 0000 0201 1215 49 | BIC: NOLADE21ROS | Ostseesparkasse Rostock
Danke!!!! Und das kann der Verein versprechen: Er wird über Heller und Pfennig abrechnen, was er mit gespendetem Geld anschafft und schafft. Conny hat richtig Lust, den Literaturpark Eulenhausen schon mal so ein bißchen gemütlich für den Anfang zu machen, bevor dann viele gemeinsam ranklotzen können.
Und Euphelia besteht darauf, Euch zu beruhigen. Conny und Torsten haben sich längst vertragen, gekuschelt und umarmt.


Euphelia spürt den Wind durch ihr Federkleid. Conny wuselt hier durch die Gegend, als gäbe es kein Morgen. Sie hat gestern Ninja geschaut und sich gedacht. Boh eh, das kann ich auch! Mein Buzzer ist der „Schlüsseltag“. Wenn wir endlich wieder öffnen dürfen, dann bin ich oben angekommen und kann den Buzzer hauen, volle Omme. Bis dahin heißt es vorbereiten, sich trainieren, immer wieder ran an den Start, Muskeln aufbauen, fit werden, immer locker in der Hüfte, schnell sein.
Um ja nicht zu zweifeln, sah sich Conny gleich noch im Anschluß in der Nacht Ausschnitte an aus ihrem geliebten Film „The Greatest Showman“. Ihr fiel auf: Ihre Manege ist nicht abgebrannt, ihre Ehe ist voller Vertrauen und Liebe, ihre Mitarbeiter sind alle an ihrer Seite und halten zu ihr, ihre Gäste werfen nicht mit Steinen und faulen Tomaten, Conny selbst hat das Lachen noch nicht verlernt und noch keine Geldscheine als Kontaktlinsen vor ihren Augen eingebaut – also mal ganz ehrlich – dann ist doch alles ganz einfach.
Einfach machen!!!!
Wißt Ihr, wie groß Eulenhausen ist und Connys Traum von einer heilen Welt auf ihrer Insel Literaturien? Und daneben dieses winzige Virus, man sieht es mit bloßem Auge gar nicht! Natürlich: Vorsicht, Rücksicht, mit Abstand betrachten, ohne Maske vor den Augen. Doch, da geht noch was.
Na dann, starten wir die Woche. Bei Sohn Charly in Mannheim beginnt heute das neue Semester. Für Tochter Maxi liegen zwei heftige Lerntage vor ihr, denn am Mittwoch besteht sie ihre Prüfung zum Ausbilder. Gleichzeitig steckt sie mitten in den Vorbereitungen zum Abschluß ihres Fernstudiums zum Hotelbetriebswirt. Connys Eltern erwarten am Donnerstag ihre zweite Impfung. Tochter Stefanie hat ihr Team für den Sommer in ihrem „Puddeminer Hafenrestaurant“ beisammen und schreibt die Speisekarte für die Außengastronomie in der Hoffnung auf baldige warme Tage und belebende Entscheidungen. Die Gutshotelfamilie bereitet sich auf den Termin des Schlüsseltags vor und Conny erwartet: Aktion!!!
Es muß endlich wieder spannend sein!!!
Für diese Woche hat Torsten entschieden, die Duschen in Haus 1, also im „Bücherhaus“, komplett zu sanieren. Alle acht Duschen sind bereits ausgebaut. Nun sieht man erst recht, wie wichtig diese Entscheidung war. Das große gründliche Putzen aller Fugen, Ecken und Ritzen kann beginnen. Die neuen Duschen stehen bereit.
Conny hat gestern einfach mal Eulenhausen in Farbe gemalt mit dem gelbem Steinweg. Das half beim Denken und Träumen. Merkt Ihr was: Sie ist bereit. Bunte Bilder sind so wichtig!!!!
Euphelia ahnt, daß sie wieder mehr Tinte schlürfen darf in den nächsten Tagen.


Euphelia hat zwar noch immer einen verfrorenen Fuß und Kälte bis in die Federspitzen, doch das war dieses Abenteuer allemal wert.
Die erste Vollmondlesung in diesem Jahr entführte sie zur Prinzessin Insomnia nach Zamonien. Also, ehrlich, was die so hat an Krankheiten, das will man ja wirklich nicht haben. Da geht es uns richtig gut. Oh, doch der Reisebegleiter Andreas Fröhlich – na, mit dem würde Euphelia quer durch Zamonien reisen, keine Strecke ist zu weit. Ach, denkt Euphelia, wie gut, daß Torsten immer zur Stelle ist, wenn die Ideen in Conny’s Kopf Karussell fahren. Was hatten die beiden für einen Spaß am Feuer mit ihren eulenden Gästen auf den Baumstämmen und dem Andreas Fröhlich in der Konserve. Und wie wunderbar, daß so viele Gäste und die Mitarbeiter den gleichen Mond angeschaut haben. Danke an alle, die diesen Abend ebenso geliebt haben.
Euphelia war anschließend dabei, als das Frauenzimmer (Frau Conny) in ihrem Frauenzimmer (Zimmer Amalia) die nächsten Bücher sortierte. Das System kann wohl niemand außer sie selbst verstehen. Der SUB (Stapel unter dem Bett) wächst derart, daß das Bett in einer Art Schwebezustand verharrt. Wann will sie das alles lesen, kratzt sich Euphelia mit ihrer Federspitze hinter ihrem Federpuschelöhrchen. Und dann schreibt sie auch noch, und putzt, und räumt, und systematisiert an allen Ecken und Enden ihre Bücher neu – die findet sie niemals wieder, und sie strickt, und bäckt Brot, und kocht, und plant, und telefoniert, und denkt. Ja, das kostet immer wieder viel Zeit. Sie denkt.
Doch Conny sammelt die Buchempfehlungen, liest nachts, bis die Wimpern klimpern, wird wach, wenn Torstens Kaffee sie in der Nase kitzelt. Euphelia hofft so sehr, daß sie in den nächsten Tagen berichten darf, wie die Bücher heißen, die sich da unter dem Bett ansammeln und wohin diese in das Bookoholiker-Empfehlungsregal kommen, und ob sie wohl das System erklärt bekommt, wenn Conny es dann selbst verstanden hat.
Doch heute nacht gibt es nur noch drei wichtige Dinge:
Mond anlächeln – Fuß aufwärmen – in Erinnerungen an den Abend schwelgen.



Euphelia freut sich so sehr über die ersten Empfehlungen. Lydia schwärmt von ihrem Leseerlebnis „Der Gesang der Flußkrebse“ von Delia Owens. Heike aus Köthen fand die Lektüre von „Dieser wunderbare blaue Himmel“ von Xavier de Moulins ergreifend. Da kann Conny sich echt anschließen. Ergreifend, schonungslos und erschreckend. Und doch liebevoll und zuversichtlich. Was für eine Achterbahn der Gefühle. Heike aus Berlin hat vor einiger Zeit Conny den Rat gegeben, unbedingt zu lesen: „Sibiriens vergessene Klaviere“ von Sophy Roberts. Dieses liegt jetzt bei Conny unter dem Bett. Die Neugier darauf ist sehr groß. Doch an dieser Stelle möchte Conny einfach mal betonen, daß sie sich für diese empfohlenen Bücher aus diesem Kreise, die ein besonderes Regal im WortReich bekommen, eine Buchhandlung vor Ort ausgesucht hat. Sie wird alle diese Bücher einkaufen in der Buchhandlung Weidemann. Im Moment natürlich online. Doch das funktioniert hier ebenfalls wunderbar. Diese Buchhandlung befindet sich in der Fachhochschule in Güstrow und wird privat betrieben. Hier hat Conny gemeinsam mit Torsten studiert. Die Entscheidung lag einfach sehr nahe. Vielleicht findet oder habt auch Ihr einen Buchhändler vor Ort. Sicher habt Ihr schon längst. Euphelia freut sich jedenfalls auf den weiteren Austausch mit wilden Lesewesen.