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Eintrag in das Buddelbuch – Euphelia am 13. September

Euphelia drängelt. Los, Hand, schreib mich, die Tinte will fließen. Da wartet doch die dicke Berta auf Erwähnung. Also, nimm Fahrt auf. Ja, das ist ein gutes Stichwort. Die dicke Berta ist nämlich der gelbe alte Ikarus, der von Klaus zärtlich gepflegt und besonnen gefahren wird.

Am letzten Tag von „Auf den Spuren des kleinen Prinzen“ ließen sie sich von Klaus fahren. Bei dem Unternehmen Rebus in Güstrow, alte Bekannte wegen all der früheren Silvesterausflüge, hatte Conny genau diesen Bus gebucht.

Sie waren wieder einmal unterwegs in alten Herrenhäusern. Ihr erstes Ziel war das Gutshaus in Weitendorf.

So warmherzig wurden sie von den zwei Frauen empfangen, die in dieses Haus all ihre Kraft und Leidenschaft stecken. Ein kurzer Spaziergang führte an das Ufer der Warnow, wo Conny am liebsten gleich in einem von Mayas Booten losgepaddelt wäre.

Der Rundgang durch das große Haus ließ manch einen mit Respekt oder Mitleid oder Ehrfurcht erschauern. Das Kopfschütteln hatte viele Gründe. Mama Martina und Tochter Maya haben noch so einen langen Weg vor sich. Und doch leben sie schon jetzt in ihrem Haus voller Gelassenheit und tiefer innerer Zufriedenheit.

Das Essen war vorzüglich, die Gespräche heiter und von Heinz gab es natürlich mitten drin ein kleines Ständchen.

Liebe Martina, liebe Maya, wir kommen wieder, so richtig gern. Danke für Eure Gastfreundschaft.

Die dicke Berta nahm sogar die Allee in Richtung Schloß Kaarz mit Frohsinn.

Der märchenhafte große Park mit Mammutbaum, Kunst, Schafen und Streuobstwiese begeisterte Connys Gäste.

Eine fröhliche, kompetente Führung von Katharina durch die edlen Themenzimmer und dann sogar bis hoch in den Turm, von dem aus die Weite des Parks erst richtig zur Geltung kam, war ein würdiger Abschluß der PrinzenTage.

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Eintrag in das Buddelbuch – Euphelia am 12. September

Euphelia hörte vor kurzem, wie Conny von der Kraft des weißen Blattes sprach. Nichts, sagte sie, ist inspirierender, als ein weißes Blatt Papier. Soweit so gut, denkt Euphelia. Aber, hey, Leute, man sitzt doch nicht zwei Wochen davor. Das hat dann mit Inspiration nichts mehr zu tun. Das ist krasse Schreibblockade. Dabei hat Kathrin von kalter Gurkensuppe und dicker Berta geschrieben, Oli von normalen Brücken und Torsten war begeistert von der kompetenten Sicht auf Nachwachsende Rohstoffe. Euphelia hopst jetzt frech auf das weiße Blatt.

So, nun mach was draus, empört sie sich. Der kleine Prinz wartet nicht ewig. Achja, denkt Conny, der kleine Prinz hat wirklich Spuren hinterlassen. Bis zum Schluß war sie so sehr aufgeregt vor diesen Tagen, waren sie doch der Höhepunkt in ihrem Jahr voller Stolz und Dankbarkeit. Am 20. August 1998 fand die erste Feier auf diesem Hof statt. Noch nicht im Gewölbe, sondern auf der Terrasse vom Gartenhaus.

Doch damit begann diese wundervolle Geschichte vom Gutshotel Groß Breesen. Kein Wunder, daß diese Tage ihren Auftakt mit Kaffee und Kuchen auf genau dieser Terrasse feierten.

Die Fortsetzung des Auftaktes „Auf den Spuren des kleinen Prinzen“ schwang sich zu einem echten Kracher empor. Conny hatte seit langem für diesen Abend ein Picknick geplant. Wo – das hielt sie sich offen wegen der Wetterlage. Eulenhausen? Gutspark? Auf dem Hügel hinter dem Park? Mitten im Wald? So viele Ideen. Doch dann kamen Maxi und Oli mit einem Augenzwinkern von einem Ausflug zurück, zeigten Conny ein Foto und drei verwegene Blicke trafen sich.

Mit Liane, Torsten und Ingo wurde noch diskutiert. Dürfen sie das? Doch Conny war es egal. Das Bild in ihrem Kopf war übermütig, echt, groß und in Farbe. Oli und Maxi bereiteten für Sonntagabend alles vor, Ingo und Bine kochten, Liane suchte die Weine aus, Conny war aufgeregt und Torsten schleppte Möbel. Hier im Gutspark halfen alle mit, sämtliche Möbel von der Terrasse zu verladen. Der Praktikant Christian fand größte Anerkennung.

Allerdings wußte niemand, wohin es ging. Was dann folgte, war ein Erlebnis der Superlative. Schaut selbst!

Niemals wieder werden Gäste des Bücherhotels so etwas erleben, denn dort wird wohl nur einmal ohne Bautätigkeit wegen Baustelle gesperrt sein.

Ihr merkt also, liebe Freunde von Euphelia, liebe Leserschaft des Buddelbuches, diese Tage hatten einen spektakulären Beginn und ein hochemotionales Ende. Kein Wunder, daß die schreibende Hand von Euphelia noch immer diese Eindrücke verarbeitet. Lest also im nächsten Eintrag von kalter Gurkensuppe und von der dicken Berta. Euphelia paßt auf, daß der Klecks gar nicht erst antrocknet.

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Eintrag in das Buddelbuch – Euphelia am 2. September

Euphelia schaut in die lachenden Gesichter dieser zauberhaften Gutshotelfamilie und ist mega glücklich, daß sie bei diesem Termin einfach mittendrin auf dem Tisch stehen und dabei sein darf.

So lange wollten sie schon ein gemeinsames neues Foto haben, doch einer fehlte irgendwie immer. Es gab schon mal einen Tag irgendwann im Juni, doch da hatten sie die Zeit vergessen und schwubs waren schon wieder nicht mehr alle vollständig im Nest. Bücher lassen wohl wirklich die Welt um sich herum vergessen.

Dabei wuppt diese zehnköpfige Raupe diesen ganzen Hof. Ja, naja, denkt Euphelia, da helfen schon immer mal die Gäste auch eifrig mit, dennoch schmälert das nicht die großartigen Taten dieses Teams.

Was Euphelia total begeistert, das ist dieser Satz: Ihr, liebe Gäste, ihr kennt sie alle!!!!!

Diese Truppe ist stark, weil sie zusammenhält und zusammen gehalten wird. Die Branche ist zur Zeit verrufen, wie schon lange nicht mehr, wie eigentlich noch nie. Fährt man durch die Lande, so stehen überall Schilder: Wir suchen… Schlimmer noch: Öffnungszeiten werden radikal dem Mangel tätiger Hände angepaßt, ganze Läden schließen, wo vorher noch liebevoll Gäste bewirtet und bekocht wurden. Steuern und Preise verändern sich, so daß Pläne am nächsten Tag schon Schall und Rauch sein können.

Auch die Gutshotelfamilie macht sich Gedanken, wie sie weiterhin ihr Hotel, ihren Hof führen können, und dabei sowohl die Mitarbeiter als auch die Gäste glücklich sind. Und natürlich rechnen sie, jonglieren mit Stunden und Plänen und Urlaub passend für alle Mitarbeiter und mit Preisen, Aufenthaltsdauer, Reinigungsintervallen für Gäste und mit Anfragen für Tagungen und Langzeiturlauber. Einseitig funktioniert nicht und Geld allein – auch wenn es sehr, sehr wichtig ist – Geld allein ist nicht der Schlüssel zum Glück.

Liane und Torsten sind schon seit mehr als 20 Jahren im Gutshotel, Sabine fast so lange, Kerstin und Ingo schon viele Jahre, Pia war schon hier, bevor ihr Kind geboren wurde, pausierte dann, nun hat das Kind fast Jugendweihe. Doris kam vor Jahren aus einer Zeitarbeitsfirma, wollte mal versuchen, wie es in einer Hotelküche abläuft – und blieb. Maxi wurde hier geboren und ist immer noch da – also sozusagen in der Tat mit Conny, die nun bereits seit 35 Jahren hier lebt, der älteste Hase hier. Über die C-Zeit blieben alle der Firma erhalten, und alle wurden voll bezahlt. Das ist überhaupt das Wichtigste für Conny und Torsten, daß es ihren Leuten gut geht, daß sie deren Sorgen und Freuden kennen und ihnen jederzeit helfen können, wenn mal Not außerhalb des Gutshotels Falten auf die Stirn schreibt.

Gutshotelfamilie eben.

Tja, und dann kam diesen Sommer Anja zu ihnen. Das war ein Treffen, ein Sehen und Reden und Lachen miteinander – und zack, ab in die Familie.

Anja liebt nicht nur saubere Zimmer, Betten, Türen und Fenster, sondern auch Flohmärkte und den Rockabilly. Und so fluffig eilt sie durch die Flure, immer im Turbo und mit einem Lächeln auf den Lippen. Sie braucht ihre Liste, ihre Haarsträhne, um sich zu sortieren und einen Plan. Dann hält sie nichts mehr auf. Anja liebt alte Häuser, wohnt selbst in einem solchen und sie kann keine Katze am Wegrand liegen lassen, ohne sich zu kümmern. Ihre Augen leuchten, wenn sie vom Lesen spricht. Nämlich vom Vorlesen, das sie und ihre Tochter sehr miteinander genießen.

Herzlich willkommen, liebe Anja.

Zu zehnt fühlt sich die Gutshotelfamilie bereits gut gewappnet für weitere fröhliche Taten. Eine gute Seele im Service wünschen sie sich noch. Aber das wird sich finden. Irgendwann klopft jemand an die Tür, der es liebt, mit anderen Menschen kulinarische Erlebnisse zu teilen. Dann wird man sich in die Augen schauen und in die Arme fallen. Das wird kommen, Conny weiß es genau.

Das Markenzeichen für die Insel Literaturien ist doch, daß ein Glas halbvoll ist und nicht halbleer. Conny ist sich ganz sicher, gemeinsam mit ihrer Gutshotelfamilie im 26. Jahr einen Weg einschlagen zu können, welcher der neuen Zeit, dem Draußen, angepaßt ist und dabei (fast) jeden Tag Glücksgefühle versprüht. Folgerichtig haben sie für 2024 das

„Groß Breesener Jahr der Zuversicht“

entschieden. Euphelia merkt Conny richtig an, wie sehr dieses Motto ihrem Bauchgefühl entspricht. Ach, und wie herrlich das Wortspiel mit dem Alten Füller. Euphelia war so froh, denn der Alte Füller hat erneut gespürt, was wichtig ist für die Insel Literaturien. Liebe Gäste, laßt Euch anstecken von diesem Optimismus, teilt ihn mit der Gutshotelfamilie, so wie viele kommende fröhliche und abenteuerliche und lehrreiche und herzliche Erlebnisse. Wir laden euch ein, mit uns gemeinsam unvergessliche Stunden zu verbringen.

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Eintrag in das Buddelbuch – Euphelia am 1. September

Euphelia kann es kaum fasssen, daß schon wieder ein neuer Monat beginnt. Nachdem sie gestern einige wenige Tropfen Tinte abgeben konnte, weil Edelweiss sie an das Meer gelotst hatte, kam am Abend von Yvonne EIN Wort als Stichpunkt. Sofort schwelgte sie in Erinnerungen und stellte dabei fest, wie sehr die Überraschungsreise „Auf den Spuren des kleinen Prinzen“ Conny und ihre Mitreisenden beeindruckt hat. Das Stichwort von Yvonne hieß:

FUCHS.

Jeder, der am letzten Abend auf dem Bahnsteig dabei war, spürt die Gänsehaut, da ist sich Euphelia ganz sicher.

Es lagen drei großartige Ausflugstage hinter den Mitreisenden, die auf den Spuren des „kleinen Prinzen“ Kleinode kennenlernten, die sie alleine wohl kaum gefunden hätten. Am letzten Abend versammelten sie sich nach dem Abendessen auf dem Bahnsteig in Eulenhausen, weil der Sonnenuntergang bewundert werden wollte.

Wenn auch Eulenhausen größer ist, als der Heimatplanet B612, EIN Sonnenuntergang sollte doch möglich sein. Sie nahmen Platz – alle mit Blick in Richtung Westen.

Der Freiluft – Film hielt, was er versprach. Der Himmel verfärbte sich grandios, der Wind streifte über das Land wie ein Hauch.

Doch damit nicht genug.

Plötzlich hob Conny völlig sprachlos ihren Arm und zeigte hinüber über das abgemähte Weizenfeld. Ja, richtig, Weizenfeld – egal, ob schon abgemäht – Weizenfeld eben. Und da schritt wahrhaft sehr majestätisch und ganz langsam ein großer Fuchs über das (abgemähte) Weizenfeld.

Conny schloß die Augen und kniff sich. Augen wieder auf – der Fuchs war noch da. In echt – und doch wie ein Traum.

Wie gebannt schauten alle in die gleiche Richtung. Euphelia weiß ganz genau – da kann kein Kino mithalten. Und als dann Horst sein Tagebuch der letzten Tage, welches er als Geschichte verfaßt hatte, sogar unter einem roten Abendhimmel vorlas, wurde dieser Abend perfekt.

Gerade liest Euphelia im Kapitel mit dem Fuchs.

Euphelia versteht klar und

deutlich, warum Conny und ihre Gutshotelfamilie den Mindestaufenthalt im nächsten Jahr auf drei Nächte festgelegt haben. Sie möchten sich vertraut machen mit den Menschen, die ihren Gutshof besuchen. Sie möchten sich über gemeinsame Erlebnisse freuen und austauschen können. Sie möchten Zeit haben für ein Miteinander, damit den Gästen es überhaupt möglich ist, diese Insel Literaturien in sich aufzunehmen, Erholung, Ruhe, Harmonie zu spüren.

 Danke, liebe Yvonne, für den Fuchs.

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Eintrag in das Buddelbuch – Euphelia am 31. August

Euphelia beobachtet Conny bei einem Gang durch den Park. Schon eigenartig, ihr Blick bleibt nicht wie sonst an jeder Blüte liebevoll und achtsam hängen, sondern irrt umher. Sie geht zum Wörterbaum. Die Wörter darin auf ihren kleinen Schildchen sind seit dem Schreibkurs noch immer gut lesbar.

Kann es wirklich sein, daß ihr die Wörter ausgegangen sind? Den ganzen Monat August hat Conny mit so vielen Menschen geredet, daß Torsten schon vom Hinhören ganz schwindelig wurde und er manches Mal auf den Rasenmäher sozusagen flüchtete.

So viele Worte würden bei ihm für ein ganzes Jahr reichen, meinte er kopfschüttelnd. Nun hat Conny ihre scheinbar auch versprudelt. Euphelia fallen Zeilen aus einem Gedicht von Heinrich Heine ein.
„Am leuchtenden Sommermorgen
Geh ich im Garten herum.
Es flüstern und sprechen die Blumen,
Ich aber, ich wandle stumm.“


Dabei steht Euphelia die Tinte bis zum Hals. Doch ohne Anweisung und ohne schreibende Hand kann sie sich nun mal nicht in ihrem kleinen silbernen Stiefel bewegen. Wenn ihr bloß ihre Freunde, die anderen Schreibgeräte, helfen würden! Gebt Euphelia bitte mal ein Stichwort, was für Erlebnisse diesen Monat August so schnell werden ließen, daß er, kaum begonnen, nun schon wieder beendet ist? Bitte, liebe Schreibgeräte, helft Euphelia, sie ertrinkt in Tinte!

Wow, schon gab es eine erste Antwort. Danke!

Ohja, liebe Edelweiss, was für eine schöne Aufforderung für das Buddelbuch. Die HanseSail ist wirklich ein Höhepunkt in jedem Jahr für ganz Mecklenburg-Vorpommern.

In diesem Jahr waren Conny und Torsten und Cookie, gemeinsam mit vier Kindern dabei. Sie hatten keine Ausfahrt gebucht, sondern ließen sich einfach in den Trubel fallen. Ganz clever beobachteten sie den Corso der vorbeiziehenden Schiffe von Markgrafenheide aus. Das war ein echter Höhepunkt des Tages. Im nächsten Jahr werden Conny und Torsten mit allen, die Lust dazu haben, wieder zur Hohen Düne fahren, Campingstühle und Picknick mitnehmen und einfach in aller Ruhe zuschauen und den Schiffen zuwinken. Wann genau? Am Freitag, 9. August 2024, am Vorabend vom Vereinsfest in Eulenhausen.