Euphelia vibriert durch die ganze Feder, wenn sie nur daran denkt. Seit kurz nach 10 Uhr mähte Torsten mit seinem Eulo der Recke in Eulenhausen. Später wechselte er auf den Traktor. Erst kurz nach 19 Uhr konnte Conny ihn mit Schnitzel im Brot vom Trecker locken, sonst würde er wohl noch immer nicht unter der Dusche stehen. Doch Torsten sah glücklich aus, erschöpft und zufrieden. Das war so ganz ein Tag für ihn, wie er es sich wünscht. Ja, es entwickelt sich, dieses Eulenhausen. Und die Aufregung steigt, denn der nächste Bautrupp für die Ruine kommt nächste oder übernächste Woche. Euphelia ist ganz begeistert, wie viele sich bereits an diesem Projekt beteiligen und mit einer Spende zur Fertigstellung beitragen. Tausen Dank für das Engagement!!!! Bitte, bitte, macht weiter so, es reicht noch nicht ganz, doch versprochen, Literaturien wird einen zauberhaften Rückzugsort mehr haben anschließend. Und scheinbar, so konnte Euphelia heute mit Erstaunen feststellen, fühlen sich die Apfelbäume in der Ruine mega wohl. So soll es bald auch Lesewesen und Buchlingen gehen.
Sogar der Naschweg hat sich entwickelt. Nicht alle Sträucher haben Dürre und Winter überstanden. Doch außer zwei, die es gar nicht geschafft haben, stehen noch alle, und die meisten sogar recht prächtig.
Wenn man Eulenhausen betritt, liegt links die Sternguckerwiese und rechts die Ruine. Geht man weiter, kommt man linkerhand auf den Rocky Hill mit den Feuerhörnern.
Heute gemäht.
Hinter der Ruine, angrenzend an den Eulenhausendorfplatz mit der Linde.
Heute gemäht.
Das Ende der Obstwiese lag direkt hinter den letzten Bäumen. Heute gemäht bis fast zur hinteren Ruine.
Euphelia wünscht Torsten einen erholsamen Schlaf. Danke!
Euphelia hatte es sich eigentlich gemütlich gemacht auf ihrem Schreibtisch. Ständig kommen noch von allen Seiten neue Fotos von diesen aus der Welt gefallenen Tagen. Die wollte sie gern in aller Ruhe anschauen.
Nach dem tollen langen Wochenende war Euphelia für neue Eindrücke noch gar nicht bereit. Doch schnell merkte sie, darauf wollte niemand Rücksicht nehmen. Statt eines langsamen Montags rannten von früh an schon wieder die guten Hausgeister hin und her an ihr vorbei. Pia kam extra viel früher, um alle Zimmer, die für die heutige Anreise eingeplant waren, noch vor der Schwüle zu putzen.
Kerstin kämpfte im brütenden Gewölbe gegen laufende Butter. Doris verlor ihren Kampf mit dem Kühler ihres Autos und schwitzte in der Werkstatt. So kämpfte Ingo gleich mal alleine für drei, denn Bine kommt erst Mittwoch aus dem Frei. Liane betete ihre Torte an, der Pastor für die Geburtstagsgesellschaft. Die Posaunen liefen heiß im Gewölbe. Harri feierte im Bücherhotel seinen 90. Geburtstag. Conny kennt ihn schon seit ihren ersten Busfahrten in 1990. Gemeinsam waren sie mit Conny’s Reisebüro zum Beispiel am Nordkap, in Griechenland und zu vielen Musicals. So war es für beide heute eine große Ehre, sich zu diesem Anlaß die Hand zu schütteln und sich in den Armen zu liegen.
Im Lütt Matten und im Buchspazierer waren beide Tafeln mit Sammeltassen eingedeckt, im Moosbart speiste die Tagung, die ebenfalls heute angereist war und im Salon saßen Gäste an vielen Tischen bei Sahne, Kuchen und Kaffee, waren froh, schon alle Sachen im Zimmer zu haben, denn der Himmel verdunkelte sich wie im Zeitraffer.
Leider hatte Conny keine Zeit für den Regentanz. Nur ein bißchen, ein ganz kleines bißchen. Nach dem Gewitter, welches nicht einmal die Regentonnen gefüllt hatte, atmete die Natur spürbar tief durch. Klar und kühl war die Luft, sogar der Chor der Vogelstimmen war gewachsen.
Doch, wer denkt, das reicht neben Telefonaten und Emails und durchfahrenden durstigen Radfahrern für einen Tag, der hat die Männer des Hauses unterschätzt. Kaum war das Gewitter abgeklungen, nutzten sie die Chance der kühlen Luft und setzten den Zaun in Eulenhausen fertig. Torsten, Oli, Charly und Cookie waren ein eingespieltes Team.
Nun hat das Bauunternehmen zur Sanierung der Ruine wahrhaft komplett freien Zugang rundherum. Der Abend klang herrlich aus bei einem richtigen Familienessen mit Nudelrestepfanne. Tja, denkt sich Euphelia, Langeweile sieht wirklich ganz anders aus.
Euphelia zwingt ihre schreibende Hand geradezu, jetzt sofort Tinte fließen zu lassen. Im Park lauschen die Gäste noch dem Sound der „Akkordarbeiter“. Allen vier Musikern ist anzumerken, mit wieviel Liebe sie ihre Lieder spielen, mit wieviel Freude sie hier im Bücherhotel sind und mit wieviel Verrücktheit sie zu dieser Gutshotelfamilie passen.
Seit mehr als zwei Stunden fragt Clemens, der heute Geburtstag hat, regelmäßig: „Mögt ihr uns überhaupt noch hören?“ Immer folgt ein einstimmiges JA, und pausenlos spielen sie weiter. Am meisten fasziniert ist Euphelia allerdings davon, wie akribisch eine Band weit länger als eine Stunde im Saal aufbaut, um dann draußen zu spielen.
Ein krönender Abschluß eines mittweihnachtlichen Sommerfestes. Conny war sehr aufgeregt vor diesen Tagen. Liebenswerte Stammgäste, mehr noch, wirkliche Freunde waren erschienen, um mit ihr 25 Jahre zu feiern. Alle miteinander sind stolz und dankbar für so viele gemeinsame außergewöhnliche Erlebnisse in den vergangenen Jahren. Conny möchte so gern mit diesen über das Jahr verteilten kleinen Feiern an alte Traditionen hier im Bücherhotel erinnern. Mittweihnachten ist dabei sooo herrlich bekloppt. Daran sollte man wirklich festhalten.
Sohn Charly kam auf einen Kurzurlaub an diesem Wochenende. Auch er hält so gern an diesem Haus fest.
Das feierliche Wochenende begann am Donnerstag mit einem Treff in Eulenhausen. Alle Interessierten wurden eingeweiht in neue Pläne, stolz wurde die ausgeräumte Ruine gezeigt.
Einmal mehr spürten alle die wohltuende und entspannende Wirkung dieses zauberhaften Geländes.
Ingo verzauberte auf seine Weise am Abend mit einem umfangreichen und kreativen Nudelbuffet. Euphelia hat schon lange nicht mehr so viele Menschen gesehen, die wohlig nach dem Essen ihre Bäuche streichelten. Im Anschluß las Prinz Rupi aus seinen Geschichten. Dieser Mann steckt wirklich voller Wunder und Power und Magie. Noch so ein Verrückter.
Am Freitag wurden gemeinsam die Brote in Form gebracht, bevor der Mecki sie so richtig auf den Punkt backen konnte.
Torsten war mal wieder ein perfekter Ofenmeister. Selbst der kurzzeitige Regen konnte ihn nicht verwirren. Oli bediente mit Leidenschaft den Drehrumbum, den Waffelofen.
Maxi und Liane bedienten mit Bowle und Sangria. Doris füllte einen Eimer nach dem anderen mit leeren Eierschalen. Sie lief zur Hochform auf, als zwei Bienenstichtorten, zwei Blechkuchen, ein Tortenboden nach und nach und sehr gelungen den Backofen verließen. Und natürlich wurde wieder gepflanzt und gebuddelt. Danke allen fleißigen Helfern.
Ach, übrigens, Euphelia wippt nebenher mit ihrem Füßchen, denn die Akkordarbeiter spielen immer noch. Sie sind eindeutig ganz großartig. Heute vormittag hat Conny alte Baubilder moderiert. Ohja, dieses Haus hat auch mit ihr ein Stück Geschichte erlebt. Conny ist dem Haus sehr dankbar, daß es sich für sie entschieden hat. Heidi und ihre Frau Conny meinen ja eindeutig, dies ist Feenland.
Draußen spielen sie Pretty woman, es wird getanzt und Conny ist gerade megaglücklich. Morgen früh wird sie Pia und Kerstin drücken, denn die beglücken mit tollem Frühstück, dem ersten Lächeln und dem ersten Kaffee am Tag. Bine, die selbst auf einer Familienfeier weilt, hat der Gutshotelfamilie geschrieben und Grüße bestellt. Conny hat das Gefühl, hier ist die Welt echt noch in Ordnung. Und ganz ehrlich, Euphelia weiß es ganz genau, dies ist ein großes und total ehrliches Gefühl von Stolz und Dankbarkeit. Sie wird morgen knuddeln und lachen und weinen und knuddeln und …. DANKE!!!!!
Euphelia genießt den Park. Der Regen kam in der besagten Nacht, jedoch reichte es nicht einmal zum Regentanz. Conny konnte sich weit zum Fenster hinaushängen, die Hände aufhalten und dem dunklen Himmel zuwinken. Am Morgen waren die Steine schon wieder trocken. Die Luft ist etwas feuchter, lockere Wolken ziehen am Himmel, die Mücken sind quicklebendig. Conny nimmt sich die Zeit, gemächlich im Park zu sitzen (wenn sie es mehr als 10 Minuten schafft, hat Euphelia eine Wette verloren), den Spatzen in der Steppe zuzuschauen, Wolkenbilder zu beobachten, den Blick ohne Ziel und Sinn schweifen zu lassen.
Doch immer wieder bleiben ihre Augen hängen an Farben und Formen. Schon so lange ist sie nicht mehr durch den Park gebummelt. Ihr fällt ihre Karte ein, die am Morgen aus ihrem Stapel gemischt worden ist.
Den Mücken zum Trotz, das Strickzeug einfach fallen lassend, mit kurzen Hosen und Sandaletten startet sie ihren Erkundungsweg rund ums Haus. (In diesem Moment hat Euphelia ihre Wette gewonnen. Es waren genau 7 Minuten gemächlich sitzen.)
Die Natur ist wirklich ein Künstler. Was für Farben entstehen trotz Hitze und Trockenheit. Ganz plötzlich wird es Conny wieder sehr warm ums Herz. Dieser Ort hier bezaubert sie mit voller Kraft, als wenn sie ihn ganz neu entdeckt, als wenn die Pflanzen gerade alle Kräfte bündeln für eine exklusive Modenschau, nur für Conny.
Stolz und Dankbarkeit, denkt Conny, das ist das also. Damit Ihr das alle versteht, läßt Euch Euphelia an diesem Rundgang teilhaben. Vielleicht genießt auch Ihr ganz bewußt und achtsam die kleinen Wunder um Euch herum, welche das schönste Lächeln in Gesichter zaubern können.
Ruhe Schweigen oder Stille? Draußen leben ziellos, planlos Netzkarte Durchs Leben trampen Sonne im Gesicht Ruhe
Liege im Gutspark bietet Raum für Träumerei verborgen im Grünen
Genau der gleiche Blick in den Park. Erst 26 Jahre her.
Euphelia beobachtet Conny schon den ganzen Tag. Wieviel Unruhe kann in einer Person stecken. Seit Tagen denkt sie, das wird die Hitze sein. Conny sieht traurig über ihre Steppe im Park. Nicht zu sehen, daß man im hohen Norden lebt.
Zum Glück stehen noch etliche Gräser und Natternköpfe, auch die Rosen blühen zum Teil gar lieblich – genau dort brummt und summt es den ganzen Tag. In den Kastanien allüberall rauscht ein richtiges Konzert.
Monika hat in der letzten Woche gut aufgepaßt, daß die Schalen mit Wasser für die Vögel immer gefüllt waren. Conny setzt das fort. Doch nun steigt die Unruhe ganz enorm, bemerkt Euphelia. Es ist der Regen. Regen – was für ein schönes Wort – Regen ist angesagt. Conny mag gar nicht daran denken, was passieren würde, wenn sie ihn verpaßt und nicht mit ihrem legendären Regentanz kleine weitere Schauer anlockt. Okay, Burki mag vielleicht am Sonnabend mit seiner Radlergruppe keinen Regentag. Doch Regen stellt keine Fragen. Conny wird diese Nacht nicht schlafen, sie wird warten. Ganz geschickt stehen noch drei Brote kurz vor der Backreife, das ist dann schon mal die halbe Nacht. Zum Glück liegt da noch ein Buch, welches sie fesselt, nur noch das letzte Drittel ist zu lesen, zweite Hälfte der Nacht. Ob es dann schon geregnet hat? So wenige Pflanzen haben diese 25 Tage heiße Trockenheit überlebt. Die Asternpflanzen von Papa Heinz hatte Torsten in persönliche Pflege genommen. Die stehen fabelhaft, das schützende Unkraut drumherum komischerweise auch. Ansonsten waren Conny und Torsten im Park mit Gießen aus der Leitung voll überfordert. Sie haben es einfach nicht getan.
Nur die Harten … Conny schaut genau hin, was denn im Garten und im Park so überlebt. Die nächsten Sommer werden nicht kälter – da kann sie schon mal überlegen, worauf sie im Garten demnächst verzichten sollte.
Und doch wollte sie es bis zum Wochenende Mittweihnachten doch soooo schön haben. Sozusagen zum Vorzeigen! Sozusagen aus Stolz und Dankbarkeit. Gäste werden da sein, die gratulieren zum 25. Jahr und werden sich überall umschauen. Wer kennt denn das alte Spiel: Ein Plumpssack geht herum, und niemand dreht sich um, und wer sich umdreht oder lacht – der bekommt die Harke in die Hand. So geht das! So wird sie es spielen, am liebsten in Eulenhausen, wo das große Jahrestagsfest am 22. Juni beginnt.
Wenn es dann schon wieder möglich sein wird, heizen sie dort den zauberhaften Backofen in der Küchenhexe an und Conny bereitet ihre verwunschenen Hanfkekse vor.
Am 23. Juni werden im Mecki Brote gebacken. Vielleicht helfen einige Mehlmenschen bei der Vorbereitung mit. Edoard kann kräftige Knethände gut vertragen und kommt dann so richtig in Form. Edelgard mag es sanfter und unbedingt emotional und laaaange. Gemeinsam Brote vorbereiten – das ist Geselligkeit pur. Vor allem, wenn diese dann nach dem Backen kaum abgekühlt gemeinsam vernascht werden, Oli nebenher Waffeln im Drehrumbum bäckt, kalte Bowle zur Erfrischung gereicht wird und immer wieder Geschichten aus der guten alten Zeit erzählt werden. Und in der Tat – rund um den 26. Juni 2008, immerhin auch schon wieder 15 Jahre her, passierten existentielle Dinge im Gutshotel Groß Breesen.
Auch deshalb wird dann der 24. Juni ganz im Zeichen alter Fotos, Geschichten, Filme und Erinnerungen stehen. Jeder, der mag, darf etwas mitbringen, was zur Bereicherung dieses Tages beiträgt. Ganz nebenher schmückt sich der alte Tannenbaum, eben aus der Groß Breesener Tradition des Mittweihnachtens heraus.
Am Abend, nach einem rustikalen Grillbuffet, wird zum Tanz und zum Hören und zum Mitsingen aufgespielt. Clemens Blascheck ist ein treuer Begleiter der Gutshotelfamilie. Er hat Silvester schon zum Tanz gespielt, mit Conny bereits eine Trauung begleitet, Stuben-Konzerte auf der Gitarre gegeben. Doch am 24. Juni kommt er gemeinsam mit seiner wunderbaren Band „Die Akkordarbeiter“. Da geht die Party richtig los.
Insofern ist das Mittweihnachtswochenende eines von mehreren großen Geburtstagsaktionen im Bücherhotel, die in diesem Jahr mit Stolz und Dankbarkeit durchgeführt werden.
Ende Juli findet dann der für Conny wohl größte Höhepunkt statt. Professionelle Tangotänzer laden ein zu zwei Tangotagen, nämlich am 27. und am 28. Juli. Gabi Beckenbach aus Haan tanzt Tango seit vielen Jahren in allen Teilen Deutschlands und weit darüber hinaus. Genießt diese Zeit, denn das gab es in Groß Breesen noch nie. Conny verbindet eine ganz außergewöhnliche Freundschaft mit Gabi schon seit der Bauzeit am Hotel. Manche Freundschaften brauchen einfach nicht viele Worte.
Am 29. Juli verzaubert Euch Gabi gemeinsam mit dem vortrefflichen Mann am Piano, mit Sbiggi Warot. Sbiggi Warot studierte Musik an der Musikhochschule in Danzig, spielt mit professionellen Galabands auf Kreuzfahrtschiffen. Gabi gibt den großen Diven der 20er und 30er Jahre ihre Stimme. Ob Zarah Leander, Marlene Dietrich oder Hildegard Knef – Gabi verzaubert mit den ganz großen Liebesliedern in ihrem wahnsinnigen Kontra-Alt. Das „Golden Vintage Duo“ solltet Ihr Euch nicht entgehen lassen – und nicht die gemeinsamen Geschichten von Gabi und Conny über die ersten versetzten Steine in Groß Breesen. Schon damals verliebte sich Conny von Kopf bis Fuß – nämlich in das alte Haus, welchem sie versprach, es zu retten.