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Eintrag in das Buddelbuch – Euphelia am 11. April

Euphelia ist sehr gespannt. Da läuft doch Conny mit der DVD „The Greatest Schowman“ in der Hand klappernd schon seit fast einer halben Stunde rund um den Tisch im Wohnzimmer. Mal führt derWeg bis ganz nach hinten in den Salon. Mal summt sie die Lieder. Euphelia spürt förmlich, wie Conny innerlich den Film schaut, der in ihrer Hand liegt und den sie fast auswendig kennt. Wenn sie tatsächlich diese Bilder und Lieder gerade durch sich hindurchfiltert, dann ist im Moment das „Sich-Erinnern“ Geschichte, dann entsteht eine Galerie mit neuen, zukünftigen Bildern im Kopf, die noch niemand gesehen hat. Conny auch nicht.  

Maxi und Torsten haben sich bereits verzogen. Diesen Prozeß sollte niemand stören. The Greatest Showman ist immer wieder mit einer neuen Idee aufgestanden, wenn eine andere nicht funktionierte. Seine Begeisterung steckte alle an und manchmal eckte er auch an. Wir dürfen also gespannt sein.

Gleichzeitig allerdings haben diese drei vor wenigen Tagen IHR eigenes, privates großes Projekt gestartet. Sie saßen im Familienrat beisammen und entschieden sich, ihre eigene Wohnung komplett, aber wirklich komplett, leer zu räumen, neu zu sortieren und zu sanieren. Das Material lag schon Jahre bereit. Nur die Zeit verflog immer viel zu schnell. Der Saal ist nun die reinste Rumpelkammer. Nie wieder, seitdem Conny sich genau zu Ostern vor 30 Jahren selbstständig mit eigenem Busunternehmen auf die Reise nach Hamburg machte, gehörte ein solches „Fest der Familie“ der Familie allein. Sie werden also Ostern zu dritt räumen, putzen, waschen, träumen, lesen, kochen, grillen, spinnen. Aufräumen hat ja etwas von Loslassen. Wer Conny kennt, weiß: das Wegwerfen zählt wahrlich nicht zu ihren Stärken. Doch sie ist bereit, neue Wege zu gehen, sich von Dingen zu trennen, die alle eine Geschichte und eine Bedeutung haben und hatten. Vielleicht schreibt sie diese Geschichten aus 30 Jahren Busunternehmen, Reiseunternehmen, Hotel und Familie irgendwann einmal auf. Doch wer will so etwas schon lesen. Lieber läßt sie noch einmal Visionen entstehen und Ihr könnt Euch sicher sein – irgendwas passiert immer nach einer Auszeit. Es muß ja nicht der ganze große Knall sein, die leisen Töne können sehr verwöhnen.

In diesem Sinne wünscht Euch Euphelia ein wunderschönes Osterfest. Sie wird aufpassen, daß die drei die Arbeit auch einmal ruhen lassen und den Park genießen. Sie paßt auch auf, daß Conny ihr Handy einfach beiseite legt, ganz bei sich ist und Kraft sammelt. Fühlt Euch virtuell umarmt und habt Spaß beim Suchen der Eier. Ein liebevolles Danke mit Küßchen für die zahlreiche Post zu Ostern, für die Mails und die herzlichen guten Wünsche auf allen medialen Wegen, die uns diese Zeit zur Verfügung stellt.

Bleibt gesund und

Fröhliche Ostern!!!!!

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Eintrag in das Buddelbuch – Euphelia am 9. April

Euphelia kann den frischen Wind, der durch das Wohnzimmer weht, spüren. Tausend Dank Euch allen, die Ihr bei der BuchBar bestellt. Es kommt echt Leben in die Bude. Da wird gelacht, gepackt, geflucht, gedankt, erinnert, geplant, gesponnen, geträumt. Es gibt wundersame bibliophile Dinge, die können noch gar nicht bestellt werden, weil sie nur im Laden stehen und niemand sie online sehen kann. Es werden Kleinode bestellt, die sind nur noch online vorhanden, allerdings schon lange nicht mehr physisch im Laden vorrätig, weil niemand darauf kam, diese neu zu bestellen. Also nochmals danke an alle Käufer: Wir räumen mit Euch gemeinsam gerade diese herrliche BuchBar auf und bereichern sie um Waren, die Lesewesen mit Sicherheit entzücken werden. Zum Glück weiß Euphelia, daß unter ihrem Fuß das Wort „unverkäuflich“ klebt. Sie will ihren Stammplatz nicht verlassen, gerade jetzt, wo es wieder spannend wird. Das Wohnzimmer macht seinem Namen als Mittelpunkt des Alltags alle Ehre.

Allerdings verbrachten Torsten, Maxi und Conny den gestrigen Abend am Lagerfeuer, so wie es sich bei Vollmond gehört. Habt Ihr auch daran gedacht? Die drei tauschten Erinnerungen aus über die ausgefallensten Vollmondlesungen der vergangenen Jahre. Und ganz ehrlich: völlig ohne Wehmut, sondern mit großen Glücksgefühlen und viel Gelächter und – voller Stolz. Ganz sicher, so denkt Euphelia bei sich, wird es diese Abende auch DANACH geben. Diese herzlichen, inspirierenden Stunden bei Vollmond, schönen Texten, knisterndem Lagerfeuer und einem köstlichen Glas Wein. Das ist doch schon mal eine Sicherheit: Der Mond läßt sich von uns hier auf der Erde nicht beeindrucken. Er kommt regelmäßig voll bei uns vorbei.

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Eintrag in das Buddelbuch – Euphelia am 4. April

Kennt Ihr das?

Ihr habt Zeit. Ihr habt Bücher, wirklich viele Bücher. Der Stapel unter dem Bett hat tatsächlich noch eine gute Höhe. Dazu kommen die Werke, die man immer schon ein zweites Mal lesen wollte. Du sitzt vor den Stapeln und weißt nicht, welches zuerst.

Euphelia beobachtet Conny schon seit einer Weile bei diesem Gedankenspiel. Abwägend, den Kopf schief haltend, wieder verwerfend, entschieden zugreifend – aber nur fast – nein, das war es nicht. Oh, man kann es sich aber auch selbst schwer machen, denkt Euphelia. Seit Tagen hat Conny Lust, mal wieder die alten Russen nach ihren Lebensweisheiten zu befragen. Erzählungen und Romane von Tschechow, von Turgenjew, von Gorki und von Tolstoi sogar. Vielleicht noch einmal mit Anna durch die Salonwelt wandeln? Doch auch hier hat sie sich noch nicht entschieden. KopfüberZeiten brauchen besondere Lektüre.

Euphelia erstarrt. Da greift Conny doch echt zum zweiten Mal zu einem Buch, welches Maxi schon beim ersten Anschauen des Klappentextes im Februar strikt abgelehnt hat. Wie gesagt, KopfüberZeiten machen es möglich, mit einem Autor ein Experiment einzugehen. Eigentlich sollten es die alten Russen sein, nun ist Conny gelandet bei Vladimir Sorokin, geboren 1955, bedeutender zeitgenössischer Schriftsteller Rußlands, scharfer Kritiker der politischen Eliten Rußlands und verdammt experimentierfreudig.

„Manaraga – Tagebuch eines Meisterkochs“ – dieser Titel verführte Conny im Februar auf Hiddensee, dieses Buch zu lesen. Da sie Klappentexte erst am Schluß liest, fiel ihr nicht im Traum ein, was sich wohl dahinter verbirgt. Dann war sie nach den ersten paar Seiten nicht mehr in der Lage, dieses Lesen zu stoppen. UND: Immerhin geht es ja auch um die alten Russen in diesem Buch, eigentlich – ja, also eigentlich.

Charly las das Buch und gab die Anmerkung: Sehr ungewöhnliches Gedankenexperiment, welches er ganz sicher nicht vergessen kann. Maxi hatte uns beim Lesen beobachtet und entschieden, sie kann das nicht. Nein, sie macht das einfach nicht. Das geht gar nicht!!!!

Wahrhaft ein groteskes Romanfeuerwerk, das sicher polarisiert und über welches man die ganze Zeit den Kopf schütteln kann. Aber das fällt im Moment ja nicht wirklich auf, das machen wir doch sowieso den ganzen Tag. Und außerdem sieht es ja gerade keiner. Wir sind ja alle zu Hause.

Euphelia wünscht Euch ein wundervolles bibliophiles Wochenende und ist gespannt, was Ihr gerade lest oder schreibt oder ob Ihr Euch traut, nach MANARAGA zu reisen. Seid virtuell herzlich geknuddelt!

PS: Tausend Dank für die ersten Bestellungen in unserem Online-Shop „Die BuchBar“. Ihr seid wirklich wundervoll. Bitte erzählt es weiter! DANKE!!!!

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Eintrag in das Buddelbuch – Euphelia am 2. April

Eintrag in das Buddelbuch  2. April

Nichts los hier im Wohnzimmer. Euphelia langweilt sich. Dabei wäre doch jetzt ausreichend Zeit, um am Tagebuch zu schreiben, um Fotos aufzuarbeiten.

Conny sitzt ganz bei ihr in der Nähe am runden Tisch im Wohnzimmer. Sie hat einen großen Stapel Post aus den letzten Tagen vor sich. Es sind Briefe und Karten von Gästen, die gute Wünsche und Kraft schicken. Natürlich, Euphelia hat es schon geahnt, rollen die Tränchen schon wieder bei Conny. Jeder weiß es, sie ist einfach nahe am Wasser gebaut. Wer ihren Papa, den Heinz am Akkordeon kennt, ahnt, woher sie das hat. Sie wird sich bedanken bei allen, doch im Moment erkennt Euphelia ihre Aufgabe von ganz allein, einfach in diese Runde ein großes Danke zu schicken für die Durchhaltewünsche, für die Nähe in der Ferne. DANKE!!!!!!!

In diesem Moment ruft Maxi aus dem Büro. „Schon wieder eine Bestellung!“ Ja, das ist eine ganz wunderbare Idee der Gäste. Sie bestellen schöne bibliophile Dinge in der BuchBar. Euphelia spürt die Freude ihrer drei letzten Mohikaner an Bord. Mit den Bestellungen in der BuchBar kann hier im Gutshotel Geld verdient werden gegen wahre Leistung. Ein toller Gedanke. Im Januar hatten Conny und Charly noch einmal gut für das Ostergeschäft eingekauft. Danke an alle, die diesen Weg nutzen, um sich selbst oder den Nächsten eine Freude zu bereiten. Für uns sind diese online-Bestellungen eine wunderbare Hilfe. DANKE!!!!

www.diebuchbar.de

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Eintrag in das Buddelbuch – Euphelia am 28. März

Eintrag in das Buddelbuch  28. März

Ich möchte ein Leuchtturm sein

in Nacht und Wind –

für Dorsch und Stint,

für jedes Boot –

und bin doch selbst ein Schiff in Not.

Wolfgang Borchert

Euphelia war ganz aufgeregt, als Maxi und Conny angeradelt kamen. Conny hat es geschafft, jubelten Torsten und Euphelia gleichzeitig. Torsten stand wartend auf dem Hügel am Ausguck und hatte die beiden Fahrräder von dort aus bereits entdeckt. Das Lächeln auf den Gesichtern von Maxi und Conny sprach Bände, war breit und strahlend, doch komplett unterschiedlich. Maxi, du Biest, dachte Euphelia, es hat geklappt. Du hast es genau gewußt. Setze deine Mama auf ein Fahrrad und magische Kräfte wirken. Euphelia meinte, ein verschwörerisches Zwinkern von Maxi zu sehen.

Gerade wollte sich Euphelia noch Connys Lächeln genauer anschauen, da war es bereits hinter einem Sektglas verschwunden. Torsten hatte da mal etwas vorbereitet, gleich vor dem Haus auf der Bank. Hatte Conny wirklich Sekt im Glas? Kurz! Macht nichts, dieses Zittern in den Beinen beim Absteigen, welches Euphelia nicht entgangen war.

Doch die Augen sind klarer, stellt Euphelia nun fest. Connys Blick ist nicht mehr so nach unten gerichtet, ein kleines Funkeln steckt schon wieder darin.

„Käpt’n!“ flüstert Euphelia. „Es ist soweit. Du wirst gebraucht an Bord. Nimm neben den anderen beiden deinen Platz auf der Brücke wieder ein. Der Sturm ist rauh, doch Leuchtfeuer allüberall helfen euch bei deiner Fahrt durch die Klippen. Laß die beiden nicht allein im Wind. Käpt’n steh auf, nimm das Steuer in die Hand!“

Und ein bißchen scheint es Euphelia, als ob Conny sie verstanden hat. Als ob sie mit einem fast unmerklichen Nicken antwortet, sehr nachdenklich, den Kopf leicht schief, die Lippen ein Strich, doch den Rücken schon viel gerader.