Euphelia fragt sich gerade, womit sie Euch wohl ein Lächeln auf die Lippen zaubern könnte. Schaut sie rüber zu Conny, die gerade seelenruhig in ihrem Büro die Stille, den Computer und das leise Rauschen des strömenden Regens genießt, welches zaghaft durch die geschlossenen Fenster dringt, dann ist dies natürlich außerhalb der Wertung. Da sitzt in der Tat eine, die den November liebt. Sie liebt diese graue Farbe draußen und das Nachlassen des inneren Zwanges, unbedingt raus zu gehen. Die aber trotzdem mit der Hufe scharrt, weil wandern bei windstillem Regen so schön sein kann. Vielleicht gar nicht weit, sondern nur die Runde durch den Gutspark. Doch im Moment schaut Conny einfach nur aus dem Fenster, lächelnd, angelehnt an ihren Bürosessel, ganz still und heimelig und genießt den Gold-Regen vor dem Fenster.

Auf dem Fensterbrett stehen noch die neuesten Errungenschaften, die per Post vorgestern ins Haus gebracht wurden. Backmatte, Gitter zum Auskühlen, Farben, Nudelholz, russische Tülle,… Ohje, Maxi schaute auch auf das Fensterbrett, sah sofort wieder weg und meinte nur: Aha. Nächste Stufe.

Ma-Ma!!!! Conny weiß auch noch nicht, wohin die Stufe führt. Aber sie hatte kurz mal Lust, Neues zu probieren, Cup Cakes und so was. Kurz. Vorgestern. Ist der Anfall schon vorbei? Schaun wir mal! Euphelia läßt Conny ihren Gedanken nachhängen und schaut aus ihrem Fenster.

In ihr klingen noch die zauberhaften Stimmen des Chores, der sich gerade nach einem Wochenende Probe verabschiedet hat. Danke an den Madrigalchor Convivium Canticum aus Schwerin für die jahrelange Treue. Immer um diese Zeit bereiten sie sich hier auf ihre Weihnachtskonzerte vor. Man kennt sich inzwischen gut, weiß, welche Zimmer passen, was wer am liebsten ißt und trinkt. Das ist ein schönes Gefühl – für alle gemeinsam. Euphelia überlegt, wie sich ein schönes Gefühl ausdrücken läßt. Heiße Schokolade mit Sahne? Dicke Decke und romantischer Film? Wanderung über die weiten Felder mit der Gewißheit einer heißen Badewanne bei Rückkehr? Haferflockenbrei mit Honig und Kardamom? Pott Kaffee? Gin Tonic und Halma? Was ist für Euch ein sicheres Zeichen eines schönen Gefühls? Conny erinnert sich an ihre Schale voller Hanfkekse.

Sie gibt gern einen ab, weil irgendwie immer alle schon vor dem Genuß lächeln, wenn sie nur das Wort Hanfkeks gehört haben. Tolle Wirkung. Setzt euch zu ihr, kocht euch einen herrlichen Sonntagskaffee und knabbert mit Conny Gute-Laune-Hanfkekse. Möchte jemand das Rezept? Was gibt euch ein hyggeliges Gefühl? Conny ist ganz gespannt auf Eure Ideen. Achja, und was würdet ihr mit russischer Tülle anfangen? Euphelia bummelt jetzt noch ein wenig durch das Haus mit dem Blick auf das schöne Gefühl. Im Salon sitzen Ramona und Annett auf dem Sofa, lachen, zeigen sich Bilder, quatschen, essen Kuchen und besprechen mit Ingo ihr Abendessen. Das ist so ein Moment, wo Euphelias Herz ein Freudenhopserchen vollbringt. In diesem Sinne herzliche Sonntagsgrüße aus dem Bücherhotel und kuschelt euch schön ein!



Achja, ein PS: Euphelia hat mit Begeisterung vernommen, daß ihr Bücherhotel in dieser Zeitschrift mit Bild und Text erwähnt wurde. Garten also, Conny. Garten! Nicht russische Tülle!!!!! Naja, denkt sich Euphelia. Nicht so streng sein. Wohnen ja auch. Wohnen mit Büchern. Das ist auch ein sehr, sehr gemütliches Gefühl.

8 Antworten auf „Eintrag in das Buddelbuch – Euphelia am 19. November“
November
November, still und grau verhüllt,
Dein Nebel sanft die Landschaft füllt.
In deinem Kleid aus Frost und Rau,
Erscheinst du uns stets still und trau.
Die Blätter tanzen einen Reigen,
In deinem Wind, sie leicht sich neigen.
Du bringst die Ruhe, bringst auch Rast,
mit deiner kühlen, stillen Hast.
Die Äste tragen Reif als Schmuck,
In deinem Glanz, in deinem Glück.
Die Sonne, matt in deinem Schein,
Lässt uns in stiller Demut sein.
November, du, der Stille Hort,
Dein Zauberwort, es trägt uns fort.
In deinem Nebel, deinem Grau,
Finden wir Trost, Vertrauen, Bau.
So singen wir, in Dank und Ehr,
Von deinem Zauber, schwer und mehr.
November, du in deiner Pracht,
Hast uns zum Träumen viel gebracht.
Prinz Rupi, 19.11.2023
Verehrte Euphelia,
von Ihnen zu lesen – das zaubert ein Lächeln in mein Tintenherz.
Es klingt sehr schön, was Sie so schreiben über das Grau und die russische Tülle. Ich bin sehr zuversichtlich, dass die Backelfen Conny sehr bald berühren wird und dann berichten Sie über die wunderlichsten Kreationen. Über Küchlein, die wie Blumen oder Eulen aussehen, über Weihnachtsplätzchen, Kringel und Brot mit Verzierungen. Können Sie auch schon ein leises Klingeln hören? Ganz deutlich hinter dem edlen Grau, den der November noch über die lichterschöne Weihnachtszeit legt? Das bereitet meiner Schreiberin ein wohliges Gefühl. Das ist ein schönes Grau, da es Vorfreude birgt. Ein wenig raschelt schon die Weihnachtsheimlichkeit. Ja, meine Schreiberin stimmt Conny zu, Novembergrau ist ein schönes Gefühl. Regenwangenrot gehört ebenso dazu wie Kerzenscheinorange und Räucherkerzenduft, der an Lagerfeuer erinnert. Couchgemütlich in weiche Wolle gekuschelt, verstrickt zu Tüchern und Decken. Dazu duftender Tee und auch mal ein Gläschen Rotwein. Ab und an gibt es Kakao und Whisky. Der November ist überhaupt der gemütlichste Monat im Jahr.
Also – ein paar Novembertage haben wir ja noch – genießen wir sie!
Ich denke an Sie und schicke Grüße voller Zuneigung!
Ihr Alter Füller!
PS: Meine Schreiberin schickt natürlich auch viele liebe Grüße an die Gutshoffamilie, an die Schreiberlinge und alle Mitleser.
Korbine Früchtchen liest, staunt, sieht sich die Fotos an und lächelt ebenfalls; ohne Hanfkekse…. Cupcakes …. Hmmm und die müssen bunt sein, verziert mit buntem Guss und Früchten und wenn es keine echten sind, dann kommt wahrscheinlich die russische Tülle ins Spiel; gute Idee! … eben doch kein grauer November. Ideen und Lust muss man haben oder offen für sie sein Macht‘s euch schön und bunt Korbine Früchtchen grüßt herzlich und wünscht gutes Gelingen
Liebe Korbine Früchtchen, danke für Deine Idee, die Cupcakes mit Früchten zu verzieren. Conny meinte gleich, toll, Melone oder Kürbis als ganze Frucht bietet sich an. Doch das schelmische Grinsen ging über in das träumerische. Also, am Wochenende werden dann wohl nicht nur Kekse gebacken. Sie hat so doll Lust auf Farbe und ausprobieren. Liebe Korbine, dann scheint mir schon jetzt, daß nicht nur ein Lächeln bei Dir gezaubert ist, sondern ich Dein dunkles schallendes Lachen hören werde. Also, bis zum Wochenende!
Sei herzlich gegrüßt von Euphelia
Sehr geehrter Alter Füller, ich gebe meiner Freude innigsten Ausdruck, in Ihren Zeilen ebenfalls diese Liebe zum scheidenden Jahr und dem Monat November erahnt zu haben. Die Beschreibung erzeugte in der Tat ein so heimeliges Gefühl in der mich schreibenden Hand, daß diese nun überlegt, wie sie überhaupt noch ohne Kakao mit Zusatz über den Tag kommen kann. Sie, edler Alter Füller, haben uns hier ein wenig unter Druck gesetzt, im ganz liebevollen Sinne. Hier wird nun akribisch zusammen geholt, was in Ihrer Beschreibung das Herz klingen ließ. Decken, Räucherkerzen, Stricknadeln und Wolle allüberall, duftender Tee. Ab Donnerstag wird Liane im Gewölbe diverse Rotweine in die Empfehlung und Verkostung nehmen, Conny opfert sich für Whisky und Maxi für den Gin. Lieber Alter Füller, Sie merken schon, für den Einsatz der russischen Tülle (ich muß Ihnen noch mitteilen, Conny liebt diese Wortverbindung und spricht dann mit Akzent!) fehlt dann nur noch der Wodka. In welcher Verbindung ist dieser wohl am köstlichsten? Gibt es Vorschläge? Dank Ihrer Zeilen rückt nun der Nullte Advent hier im Bücherhotel in ein warmes Licht und gern mit großen Schritten immer näher. Zunächst hatte Conny noch Befürchtungen, weil es in diesem Jahr so früh losgeht. Nun jedoch werden Requisiten gesammelt und die Vorfreude ist groß. An einem Hanfkeks knabbernd verabschiede ich mich für heute von Ihnen, guter Freund, und bedanke mich für die erlesenen Anregungen.
Auch Ihnen ergebenste Grüße
Ihre Euphelia
Vielen Dank für dieses herrliche Gedicht, lieber Rupi. Es hat Eingang gefunden in die adventliche Textmappe und wird mit Sicherheit durch Connys Vorlesestimme seinen Reiz weiter verbreiten.
Herzliche Grüße
Euphelia
Am 19.November 2023, einem echten grauen Novembertag, erhielt ich eine Einladung, die sich wie ein Sommertag anfühlte. Um 19.30Uhr erlebte ich in der Villa Papendorf die Geschichte vom „KleinenPrinzen“ , erzählt und „gespielt“ von August Zirner, in aller Wahrhaftigkeit. Musikalisch wurden die Erlebnisse des Prinzen untermalt durch die Querflöte, die A.Zirner spielte und den Kontrabaß mit Kai Struwe. Gemeinsam mit Heike, Conny und Torsten konnte ich, nicht zum ersten Mal, feststellen, dass man nur „mit dem Herzen“ richtig sehen kann.
Vielen Dank für dieses Erlebnis! Petra
Ohja, liebe Petra, das war wirklich eine hervorragende Umsetzung des Kleinen Prinzen, so erzählte Conny. Ich mußte gleich an den Fuchs auf dem abgeernteten Weizenfeld denken, der den Sonnenuntergang auf dem Bahnsteig zu einem Gänsehautmoment werden ließ im Sommer. Die Vorbereitungen auf die nächste Kleine Prinz Tour laufen bereits. Vielen Dank, liebe Petra, daß Du dieses schöne Gefühl mit uns geteilt hast. Hanfkeks gefällig?
Liebe Grüße
Euphelia