Euphelia ist lange ruhig geblieben und ließ die Geschichten der Tage an sich vorüberziehen. Hochzeitskleid, Schirm und Anzug sind längst mottengeschützt verhängt. Koffer waren gepackt worden, denn es folgte eine Woche Meran in Südtirol. Über Mannheim reisten Conny, Oli, Maxi mit Torsten am Steuer. Schon der Hinweg nach Mannheim gestaltete sich erlebnisreich. Bei herrlichem Herbstsonnenlicht wanderten die vier durch den Märchengarten in Salzwedel. Was für eine Überraschung. Conny kann einen ausgedehnten Spaziergang allen Gartenfreunden ans Herz legen.













In Mannheim luden sie Charly, Sarah und Cookie ein, um das Zuhause von Sarah zu besuchen und herrliche Tage mit ihrer Familie zu verleben. Der gemischte Chor der Kinder mit sitzenden Tanzeinlagen im Auto wird Conny noch lange in Erinnerung bleiben, eine Wohltat für die Mamaseele. Hin ging die Fahrt über den Brenner, zurück über den Reschenpaß.





Conny konnte sich gar nicht sattsehen. Ständig rief sie zu Torsten: Schau mal da! Oh nein, schau nicht, Kurve! Charly, Sarah und Cookie waren das Klettern und Wandern in den Höhen nach Jahren des Trainings bereits gewöhnt. Die vier Flachlandtiroler jedoch pusteten nach dem Aufstieg zum Knottnkino aus leerer Lunge und voller Stolz und mit einem breiten staunenden Lächeln über die Schönheit dieser Landschaft.







Achja, und sie wanderten den Waalweg in Lana, und sie wanderten zum Bauernmarkt und sie wanderten zum Schloß Trauttmansdorff und stundenlang staunend durch die mehr als 80 verschiedenen Gartenwelten, saßen neben Sissi auf der Bank.











Und sie wanderten zum Pulverturm, auf dem Tappeinerweg mit dem öffentlichen Kräutergarten am Hang, und sie bekamen eine erstklassige Führung in Meran, bummelten durch die Lauben und entlang der Wandelhalle und auf der Sommer- und Winterpromenade, genossen die Therme, Pizza, Nudeln, Eis, spielten Watten, aßen Unmengen von Äpfeln und lasen keine einzige Seite in einem Buch, was in diesem Fall als positiv zu werten ist, denn das Leben war prall mit eigenen Geschichten gefüllt. Ach, und wie sehr hat sich Conny gefreut, als Sarah und ihre Mama Doris sie auch noch zur Meraner Mühle entführten. Es schlägt noch kein Bäckerherz in ihrer Brust, doch das Wort Mehl erzeugt schon ein Lächeln auf ihren Lippen. Von der Meraner Mühle hatte sie bereits viel gelesen, nun war sie ganz persönlich dort. Torsten durfte den Rollkorb zum Glück über die Rampe bis zum Auto fahren.








Danke, liebe Doris, lieber Stefan, daß wir Eure Welt kennenlernen konnten.














Euphelia durfte sich entscheiden, ob sie mit auf Reisen gehen oder lieber ihren Platz auf dem Schreibtisch „Zwischen den Zeilen“ hüten wollte. Keinen Augenblick bereute sie, das Treiben im Haus während dieser Tage beobachtet zu haben. Die verbliebene Gutshotelfamilie zog ja wohl alle Register. Da wurde geputzt, gekocht, gebacken, Gäste verwöhnt, Tagungen umrahmt, Edoard, Edelgard und Knoxxi gefüttert, gelacht, zusammengehalten, die Nächte bewacht, Telefondienst verteilt. Euphelia war einfach nur begeistert. Sogar an Süßes und Saures hatten sie gedacht. Ja, die Truppe hat es einfach drauf.







Doch es gab auch ein großes Hallo und ein großes Knuddeln, als letzte Woche wieder alle beisammen waren. Der nächste Höhepunkt folgte gleich mit dem 68. Hochzeitstag von Connys Eltern. Gemeinsam mit Stefanie, Jan und Pia wurde dieser besondere Anlaß in Karls Erdbeerhof auf Rügen begangen. Nini, das war echt eine tolle Idee! Danke!


Die letzten Tage verliefen nicht ruhig, nicht novemberig, jedoch wahrhaft professionell. Euphelia konnte gar nicht so schnell mit den Wimpern klappern, wie die Eingangstür klappte. Dienstag Anreise einer Tagung. Mittwoch Abreise dieser Tagung. Mittwoch gleichzeitig Anreise der nächsten Tagung, Donnerstag Abreise dieser Tagung. Freitag Anreise der Wochenendgäste, Brot backen, die letzten Quitten verarbeiten, drei Lieferungen für den Shop einräumen, voller Freude bestellte schöne Dinge in Pakete packen und verschicken, Gäste verwöhnen, Drinks erfinden, Spaß haben. Was soll Euphelia Euch sagen, hier geht das. Die machen das einfach, alle gemeinsam, mit einer Freude, mit einer Ruhe, mit einem Lächeln. Hier geht das. Insel eben.









2 Antworten auf „Eintrag in das Buddelbuch – Euphelia am 11. November“
Liebe Euphelia,
Du bist schon eine tolle Feder. Deine Schilderungen sind dermaßen plastisch, dass man meint, dabei zu sein. Egal ob Besichtigung eines Gartens, Wanderung den Berg hinauf, schnaufend und pustend oben ankommend oder die Gäste bewirten, man ist eigentlich immer mit mittendrin. Es ist einfach nur schön. Ich danke Dir für eine wieder sehr spannende Auszeit vom täglichen Tun.
Bis zum nächsten Schrieb grüßt Dich herzlich
Der Alte Pinsel
Oh, lieber Alter Pinsel,
konntest Du wohl mein Erröten sehen? Danke für die Rückmeldung und das Kompliment. Ja, ich sitze hier „Zwischen den Zeilen“ auf einer guten Position. Alle Nachrichten bitte zu mir!!! Schön, daß Du es immer mal wieder selbst hier erleben kannst. Besuch mich doch bitte mal auf meinem Schreibtisch. Ich hatte unlängst mit dem Alten Füller, der neben mir hier verweilte, einen sehr konspirativen Austausch. Ich würde mich über mehr Gesellschaft sehr freuen. Platz habe ich neben meinem Tintenfaß noch.
Für heute erlesene Grüße
Euphelia