Euphelia gluckst und versucht, den Blick von Fridofranz in die gleiche Richtung zu lenken. Das Adventskalendertürenöffnungsteam hatte sich gerade entschieden, und nun versucht doch Reinhard tatsächlich, das Leben hinter genau dieser Tür förmlich zu erforschen. Eine schöne Tür hat er geöffnet. So viele Geschichten könnten sie wie eine Girlande darum ranken.


Helga aus Rostock hat diesen Schrank vor Jahren sozusagen auf unbegrenzt im Gutshotel geparkt. Sollte sie ihn irgendwann brauchen, holt sie ihn wieder. Über der Tür steht auf dem Schrank ein großartiger Beweis von Liebe und Anerkennung zum Gutshotel, denn auf dem Bild finden sich viele Details, die das Hotel und Eulenhausen zeigen. Über den außergewöhnlichen Adventskranz vor dem Schrank wird noch später zu berichten sein. Hinter der Schranktür, an deren Schloß ein Glücksstein von der Insel Hiddensee hängt, stehen vorwiegend Bücher aus Mecklenburg-Vorpommern. Conny hatte vor zwei Jahren ihre eigene Sammlung ausgedünnt. Wie groß das Interesse daran ist, hat sie echt überrascht. Erste Fächer sind leer. Conny sucht weiter regionale Literatur, um diesen Schrank neu zu bestücken. Jeder weiß, sie liebt ihre Heimat über alles. Jahrelang reiste sie in den 90ern als Veranstalter durch die halbe Welt, verkaufte in ihren vier Reisebüros Reisen in die ganze Welt. Doch hier fühlt sie sich angekommen und geerdet. Hier hat Conny das Gefühl, ihren Zweck ihres Lebens ausfüllen zu können. Die Bücher hinter dieser Tür brachten sie auf die Idee, endlich, nach zehn Jahren, wieder eine Überraschungstour zu Kleinoden in ihrer Region anzubieten.


Das Datum steht fest: 20. – 24. AUGUST 2023. Mehr wird auch nicht verraten. Ziele und Preis bleiben Geheimnis. Conny stellt sozusagen erneut die Vertrauensfrage. Euphelia und Fridofranz sind ganz erstaunt, was so eine ganz normale Adventstür alles bewirken kann.

Doch da ist noch was, spüren beide und beobachten den Blick von Conny, der sich schon minutenlang lächelnd auf das Tun von Reinhard richtet. Dieses verträumte Lächeln kennen sie. Torsten kennt es auch. Danach kommt oft der Satz: Groten, ich hab da eine Idee. In der Tat, die Idee läßt sich nicht stoppen. Groten, wir brauchen eine Tür wie einen Schrank, durch den man hindurch gehen kann. Sie sieht den Wandschrank aus den Chroniken von Narnia, die sie noch nie gelesen hat, vor sich. Euphelia und Fridofranz halten die Luft an und blinzeln gespannt zu Torsten. Dieser schaut Conny mit großen Augen an, schweigt, lächelt und …. überlegt eine Lösung. Vielleicht werden sie an Weihnachten gemeinsam „Die Chroniken von Narnia“ schauen. Auf jeden Fall freut Conny sich, daß sie mutig genug war, diese Idee auszusprechen. „Als einziges unter all den Lastern ist die Feigheit ausschließlich schmerzhaft – sie ist entsetzlich, wenn man sie kommen sieht, entsetzlich, wenn man sie empfindet, und entsetzlich, wenn man sich ihrer erinnert.“ sagt C.S. Lewis. Die Chroniken zu lesen ist wahrscheinlich eine gute Idee. Morgen holt sie die Bände etwas näher an ihr Bett. Man kann ja nie wissen, wann die Lust, sie zu lesen, zuschlägt. Ohje, denken sich Euphelia und Fridofranz, das war erst Tür 3. Was wohl die nächsten Türen verraten?
Eine Antwort auf „Eintrag in das Buddelbuch – Euphelia am 3. Dezember“
Liebe Euphelia,
so viel zu lesen und zu staunen, seit ich Ihnen das letzte Mal geschrieben haben. Es ist schön zu beobachten, wie das Leben so spielt. So optimistisch und froh, so lecker und gemütlich.
Conny und Ihre Rosinate aus echtem Diamant auf Reisen. Der fleißige Mecki und Marta, die Getreidemühle, unermüdlich. Man riecht die leckeren Laibe bis hierher. Schön, dass man teilhaben kann. Weit weg, doch immer ein wenig dabei.
Und auch Sie sind so emsig Der Salon ist ja ein Adventskalender-Ozean. Einer so hübsch wie der Andere, mit Liebe gewichtelt. Gut, dass Sie den Fridofranz an Ihrer Seite haben. Wir sind gespannt auf die nächsten Türen. Meine Schreiberin liebt Adventskalender und ist nun endlich inspiriert. Bei uns weihnachtet es nämlich noch gar nicht. Und dabei mag meine Schreiberin Kerzenschein und weihnachtliche Gemütlichkeit. Angeregt von den schönen Bildern und Ihren Berichten will sie sich endlich Zeit nehmen. Die kam in der letzten Zeit viel zu kurz, die Zeit. Vorweihnachtliche, gar wichtige Aufgaben hielten sie davon ab, so sagte sie. Doch heute wird schon einmal eine kleine Räucherkerze angezündet und ein Stern ins Fenster gehängt. Der Tee ist auch gleich fertig. Eine Kuscheldecke liegt bereit. Und dann träumt meine Schreiberin einfach vor sich hin und nimmt sie sich – die Zeit, Löcher in die Luft zu kucken und zu träumen. Ich leg mich einfach dazu. Der zweite Advent klingt gemütlich aus.
Ich grüße herzlich – Ihr alter Füller!
PS: Selbstverständlich schicken wir der ganzen Gutshoffamilie viele Grüße und Umärmelungen und wünschen eine schöne Weihnachtszeit.